Donnerstag, 17. Dezember 2009

Mittwoch: Willkommen in der Tiefsee-Wüste! / Wednesday: Welcome to deep-sea desert!


Wieder ein sonniger Morgen, den wir mit 5 Stunden Frühstücks-Fernsehen in der abgedunkelten Messe verbringen um einem neuerlichen ROV-Transekt mit eigenen Augen beizuwohnen. Außer den üblichen Seegurken und –igeln, die auf den weiten Sedimentflächen grasen, ist heute in 650m Tiefe wenig zu sehen. Ab und zu kommt ein neugieriger Nautilus vorbei und inspiziert den gelben Eindringling. Der gewagte Blick direkt in die Kameralinse kann ihn allerdings teuer zu stehen kommen...die Propeller des ROV machen keine Kompromisse. Alle Wissenschaftler suchen auf dem Videobildschirm emsig nach interessanten Kreaturen, dennoch sind nicht alle Bedürfnisse hinsichtlich Brachiopoden, gestielten Seelilien und Schwämme befriedigt. Nur Steine gibt es heute in einigermaßen ergiebiger Menge, so dass bei unseren Spezialisten für mikrobielle Matten keine Langeweile aufkommt. Hangschutt aus Korallenbruch, der Lawinen-artig von ganz oben heruntergerutscht sein muss, macht es den bodenlebenden Tieren hier unten nicht leicht, Fuß zu fassen. Entsprechend wenig ist zu sehen – eine wahre Meereswüste. Ausnahmen bilden nur die größeren Felsen, die relativ regelmäßig auftauchen und deren vertikale Wände dicht mit allen möglichen Tieren, wie etwa lithistiden Schwämmen bewachsen sind. Hier wird dann auch sofort zugegriffen, die Geschicklichkeit unserer ROV-Piloten nimmt erstaunlich zu und selbst kleinere Objekte finden mit Hilfe des Greifarms ihren Weg in den Sammelbehälter. Sogar ein winziger gestielter Crinoide sitzt unter einem Überhang, leider ist er viel zu klein, um eingesammelt zu werden. Während wir uns langsam den Riffhang hinaufarbeiten, wird bei einem horizontalen Transekt in ca. 180 m Tiefe zum wiederholten Mal deutlich, dass die Kinderstube von Nautilus irgendwo anders sein muss.
Nach Einholen des ROV und einer Siesta nach dem Mittag sind wir bereit für den letzten Tauchgang am Osprey Reef. Andi's Briefing verspricht eine 50:50 Chance, dass wir entweder in 30 m Tiefe ein paar Mantas sehen können oder aber von der starken Strömung weit abgetrieben werden. Nichts davon passiert. Stattdessen ein paar große graue Riffhaie und Barracudas bevor wir gemächlich zur Riffwand schwimmen...natürlich nicht ohne die obliagte Aufsammlung von ein paar Schwämmen. Das Vorderdeck der Pride entpuppte sich danach als der ideale Standort für den Sundowner und wir wurden Zeuge einer seltsamen Metamorphose von Harrison zu Céline zu Kate...gut dass es in dieser Gegend keine Eisberge gibt!
Nach dem Abendessen ist dann noch großes Aufräumen im Labor und den Kabinen angesagt, denn die Überfahrt zurück zum Bougainville Reef verspricht sehr schaukelig zu werden...und, genauso war es dann auch! (CL)

Another sunny morning starts with a five hour telly-session in the dim light of the Pride's mess, while the ROV is recording the secret live of Osprey's deep water. Starting at about 650 m, not much can be seen apart from the odd sea cucumbers and urchins grazing along the wide sediment plains. As usual, some friends from the Nautilus fraction come along to inspect the yellow intruder and peep into the camera lens, always risking ending up mashed up by the vertical thruster. Still looking for brachiopods, stalked crinoids and sponges, the eyes of the scientists are fixed on the screen, trying to spot any uncautious creature caught by the ROV headlights. Every now and then the ROV stops to collect a reasonably sized piece of rock to keep our microbial-mat team busy. Apart from the stones, there's not much to be sampled today. Coral debris from above forming rubble avalanches makes the survey area an unsuitable habitat for sessile invertebrates. Big boulders though provide home for at least some interesting critters like lithistid sponges, which were eagerly collected. Even two miniature stalked crinoids were seen under a small overhang... unfortunately too small for the ROV's claw. To cut a long story short: deep-sea desert at its best. While slowly crawling up the steep slopes of the reef, the ROV is hanging out at 180 m to repeatedly demonstrate that the Nautilus cradle must be somewhere else.
By the time the ROV is back on board again, lunch is on – followed by a short recreational nap before the divers get ready for their last dive at Osprey. Andy's briefing promises a 50:50 chance to either see Manta rays in 30 m depth or to get washed away from the reef by strong currents, but neither happened. A few big grey reef sharks and some barracudas were on stage before we crossed over to the reef wall and collected some more sponges in the shallows. The Pride's foredeck was the ideal spot for a sundowner and we witnessed Harisson's metamorphosis into Céline aka Kate...thank God there are no icebergs around!
After dinner everyone is busy cleaning up benches in the lab or stowing away personal belongings, since the overnight ride back to Bougainville Reef promises to get rather bumpy ... and, hey, it definitely was! (CL)

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